Ein selbstbestimmtes Leben für Frauen

Ein selbstbestimmtes Leben für Frauen

Ein selbstbestimmtes Leben zu führen war immer mein Ziel. Das wollte ich nicht nur für mich, ich wollte und will auch andere Frauen motivieren, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Das ist meine Vision, der rote Faden meines beruflichen Wirkens. Bis in die70er Jahre hinein waren die Möglichkeiten für Frauen noch sehr begrenzt. Sie durften ohne die Zustimmung ihres Mannes nicht berufstätig sein, um ein eigenes Konto zu eröffnen, brauchten sie seine Unterschrift, viele Berufe waren für sie nicht oder nur schwer zugänglich. Diese Zeit hat mich geprägt, wie auch das Erleben, wie eingeschränkt meine Mutter in allen ihren Entscheidungen war, da sie über kein eigenes Geld verfügte.

Den ersten Einblick in die gesellschaftlichen Zusammenhänge bekam ich in Vorlesungen zur Familiensoziologie. Zu hören, wie sich die Großfamilie, in der Arbeit gleichwertig auf alle Schultern verteilt wurde und immer eine Kinderbetreuung zur Hand stand, allmählich zur Kleinfamilie wandelte, erschreckte mich. Frauen saßen nun allein mit ihren Kindern in einer Wohnung, pflegten den Haushalt und warteten auf die Rückkehr des Ernährers.

Lebensgestaltung

Die Chance, mich für Frauen einzusetzen, bekam ich mit dem Seminarmodell „Neuer Start ab 35.“ Die jüngeren Leserinnen amüsieren sich sicher über die 35 in diesem Titel, denn heute denken sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht an einen Neustart. Alles hat sich nach hinten verschoben. Die Ausbildungen dauern länger, für die Karriere will erst der Grundstein gelegt sein, die Kinder kommen später zur Welt. Für die Teilnehmerinnen damals aber kam der Kurs gerade recht. Sie wollten herausfinden, wie sie die Zeit nach der intensiven Kinderbetreuung für sich nutzen wollten. Als Dozentin für Kommunikation war es meine Aufgabe, ihr Selbstbewusstsein und ihre Zielklarheit zu fördern.

Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich entwickelte man solche Angebote. „Spurwechsel“ hieß das intensive dreimonatige Seminar. Mehrmals in der Woche kamen die Teilnehmerinnen zusammen, um  ihre Entwicklungswünsche und Ziele, aber auch ihre inneren Hindernissen zu er- und bearbeiten. Da jede Frau auf unterschiedliche Weise Zugang zu sich findet, war mein Team interdisziplinär aufgestellt: Es bestand aus einer Psychologin, einer Malerin, einer Tanztherapeutin, einer Fachfrau für Recht und mir als Kommunikationsexpertin. Welche beeindruckenden Ergebnisse wir erreichen konnten, belegten regelmäßig die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen. Insgesamt 18 Jahre haben wir den Spurwechsel im Auftrag der Landesregierung Vorarlberg durchgeführt und so den Lebensweg von Frauen positiv beeinflusst.

In Folge erhielt ich den Auftrag, für eine andere Gruppe von Frauen ebenfalls ein Konzept zu entwickeln: Frauen 55plus, in dem es um das Älterwerden, die dritte Lebensphase und die damit verbundenen Fragen ging.

Doch zurück zum Anfang: Als mein erstes Kind auf die Welt kam, war es üblich, im Beruf länger auszusetzen und sich ganz dem Haushalt und der Kindererziehung zu widmen. Nach dieser Pause allerdings war die Rückkehr in den Beruf nicht leicht, vor allem, da sich die Bedingungen und damit die Anforderungen am Arbeitsplatz immer schneller veränderten. Darauf wollte ich die jungen Mütter aufmerksam machen. Ich wollte ihnen nahe legen, in der Erziehungszeit den Beruf nicht außer Acht zu lassen, den Kontakt zu ihrer Firma zu halten und sich auch um eine eventuelle Weiterbildung zu kümmern. Dafür entwickelte ich das Konzept „Zeit für mich – Zeit für dich. Junge Mütter gestalten das Leben mit ihren Kindern“. Beim ersten Durchlauf musste ich die Erfahrung machen, dass an einem Kurs, der den Beruf zum Schwerpunkt macht, kaum Interesse besteht. Erst die Kombination mit Themen rund ums Kind füllte das Seminar. Ich holte Fachleute an meine Seite, die über Erziehung, Kinderkrankheiten, Ernährung,  Spielzeug, Kindergarten etc. sprachen. Erst dadurch bekam ich die Chance, meinen geplanten Schwerpunkt – Kontakthalten mit dem Beruf und trotz Kind Zeit für sich zu haben – doch noch zu vermitteln. Das Konzept wurde zum Modell in Baden-Württemberg und erreichte so weit mehr Frauen.

In vielen Seminarreihen und Workshops beschäftigte ich mich mit weiteren Themen, die für ein selbstbestimmtes Lebens eine Rolle spielen:  Geld, Gesundheit, Frauen in der Presse.

Mitverantwortung übernehmen

Da die Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten, stark vom äußeren Umfeld abhängen, liegt es nahe, sich auch mit den gesellschaftlichen Bedingungen zu beschäftigen und hier eine Mitverantwortung zu übernehmen. Ich leitete die Seminarreihe „Neue Wege“, die zum Ziel hatte, Frauen zu ermutigen, im Vereinswesen neue Rollen einzunehmen: Sie sollten nicht sich auf das Kuchenbacken und das Reinigen von Vereinsräumen reduzieren lassen, sondern sich auch für die die Kassenführung oder den Vereinsvorsitz qualifizieren. Mit großem Erfolg. Besonders stolz bin ich darauf, dass die Teilnehmerinnen mit ihrem Engagement erreichen konnten, dass unser Landkreis seine erste Frauenbeauftragte in Vollzeit einstellte.

Den Frauenanteil in den kommunalpolitischen Gremien zu erhöhen, war besonders den Frauenbeauftragten ein Anliegen. So erhielt ich nicht nur den Auftrag, Anwärterinnen für ein politisches Mandat fit zu machen und einen Wahlkampf zu führen, sondern auch, gewählte Politikerinnen zum Erfahrungsaustausch zusammenzubringen. Sie konnten sich in diesem Rahmen neue Fertigkeiten in Verhandlungsführung und Strategiebildung aneignen und ihre Kreativität bei der Lösung von Problemen entfachen. Besonders beeindruckend für mich war, dass Politikerinnen aller Parteien in diesen Seminaren offen und konstruktiv miteinander diskutierten und sich auch danach noch im politischen Alltag weiter unterstützten.

Berufswahl

Ohne eigenes Geld ist ein selbstbestimmtes Leben nicht möglich, das gilt sowohl für das augenblickliche Einkommen als auch für die zu erwartende Rente. Leider spielen diese Aspekte bei der Berufswahl von Frauen häufig nur eine untergeordnete Rolle. Die „Mädchen-Technik-Tage“ waren ein erster Ansatz dazu. Natürlich wurden sie mit dem Ziel geschaffen, Mädchen für technische Berufe zu begeistern, doch konnte damit auch bewusst gemacht werden, in welchen Berufen mehr verdient wird und welche sich besser mit Familie verbinden lassen. Beides trifft auf die typische Berufswahl von Mädchen nicht zu. Ich habe an zahlreichen Mädchen-Technik-Tagen mitgearbeitet und im Auftrag von Daimler-Benz Dokumentationen erstellt. Zu anderen Aspekten im Themenkreis Frauen und Beruf forschte ich für die baden-württembergische Landesregierung.

Während heute junge Mütter so früh wie möglich in den Beruf zurückkehren wollen (oder müssen), blieben Frauen früher lange in der Familie. Erst nach einer Pause von 8, 10 oder manchmal 12 Jahren beschäftigten sie sich mit ihrem beruflichen Wiedereinstieg. In den vielen Kursangeboten der Arbeitsagentur war es meine Aufgabe, die Teilnehmerinnen auf diesem Schritt vorzubereiten, ihr in der Familienzeit klein gewordenes Selbstbewusstsein wieder zu stärken, ihre Ziele klar zu formulieren, aber auch, ihre hochstrebenden Erwartungen wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Denn sie glaubten oft, dort inhaltlich wieder anknüpfen zu können, wo sie aufgehört hatten mit Arbeitszeiten, auf die kein Arbeitgeber würde eingehen.

Später interessierten sich Unternehmen für dieses Angebot. Ich änderte den Titel des Seminars in „Job Comeback“ und ergänzte Inhalte. Junge Frauen brauchen nicht nur Unterstützung in Bezug auf ihre Rückkehr in die Firma, sondern auch, wie sie ihnen gelingen kann, Beruf, Haushalt und  Kinder zu verbinden bzw. wie sie sich diese Aufgaben in Absprache und Organisation mit ihrem Partner teilen.

In einer Selbständigkeit sahen und sehen mehr und mehr Frauen die Chance, Beruf und  Familie verbinden zu können. Auch ich habe mich aus diesem Grund dafür entschieden. Mit meinen Erfahrungen und dem inzwischen angeeigneten Knowhow begleite ich Gründerinnen auf diesem Weg und unterstütze sie dabei, das eigene Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen. In der Selbständigkeit lassen sich die eigenen Fähigkeiten und Talente am besten einbringen. Dass dies auch als Angestellte möglich ist, möchte ich heute mit meinem Programm zur „Neustart statt Sackgasse – Wege der beruflichen Neuorientierung“ vermitteln.

Was bleibt?

Nicht nur ich, viele haben sich in der Frauenbewegung eingesetzt, dass sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen verbessern. Manches ist gelungen, manches verändert sich leider nur im  Schneckentempo. Und leider sind auch wieder Rückschritte zu beobachten, nicht nur aufgrund von Corona. Es bleibt viel zu tun. Jede Frau sollte sich, wenn sie es nicht alleine schafft, die Unterstützung holen, die sie braucht, damit ihre Bedürfnisse beachtet und ihre Grenzen respektiert werden.

Wir Frauen kommen nur gemeinsam voran. Wir sollten die Solidarität untereinander noch mehr verstärken. Wir sollten akzeptieren, dass jede Frau ihren eigenen Lebensentwurf hat und Entscheidungen auf dieser Grundlage trifft. Das ist auch mein Ansatz. Ich wollte und will aufzeigen, welche Möglichkeiten, das Leben zu gestalten, offen stehen und bewusst machen, mit welchen Konsequenzen die einzelnen verbunden sind. Welchen Weg eine Frau wählt, liegt ganz bei ihr.

Auf unterschiedlichen Wegen

Seminare, Workshops, Vorträge, das waren die ersten Kanäle, über die ich mit Frauen in Verbindung kam.   Nach der Coachingausbildung wurden der persönliche Kontakt und die individuelle Begleitung zum Schwerpunkt. Mit dem Internet allerdings und seine technischen Möglichkeiten kann ich heute sehr viel mehr Frauen erreichen, sei es über Onlinecoaching, Zoomvorträge, mit meinen Videos und Onlinekursen. Nicht zu vergessen die Sachbücher, die ich zu verschiedenen Themen geschrieben habe, bis jetzt sind es sieben. Alle Titel sind hier zu finden.

5 wichtige Punkte für dein Gehaltsgespräch

5 wichtige Punkte für dein Gehaltsgespräch

Beachte diese 5 Punkte, wenn du in ein Gehaltsgepräch gehst. Denn für den gender pay gab, die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen, gibt es mehrere Erklärungen. Eine davon allerdings ist, dass Frauen bereits beim Einstieg in das Berufsleben oder dem Antritt einer neuen Arbeitsstelle bescheidener auftreten und weniger verlangen als ihre männlichen Kollegen. Sie zweifeln an ihren Fähigkeiten und meinen, sie müssten schon bei der Einstellung alles perfekt können. Ein anderer Grund für die unterschiedliche Bezahlung ist ihr Umgang mit Gehaltsgesprächen: Sie verhandeln seltener und zurückhaltender.

 

Verhandle regelmäßig

Mindestens einmal im Jahr solltest du über eine Gehaltserhöhung mit deinem Vorgesetzten sprechen. Mach das auf keinen Fall auf dem Flur oder zwischen Tür und Angel, sondern hol dir einen Termin und sage, worum es geht. Gut ist, wenn du auch in der Zwischenzeit immer mal wieder Selbstmarketing betreibst: Sprich darüber, welche Aufgabe du gut gemeistert hast, welche positive Rückmeldung von Kunden kam, welche Probleme du lösen konntest oder dass es dir gelungen ist, einen verstimmten Kunden wieder zurückzugewinnen. Denk daran, über Erfolge, die DU eingefahren hast, auch in der ICH-Form anzusprechen. Frauen neigen dazu, häufiger das WIR zu verwenden, auch wenn kein anderer beteiligt war.

Bestimmte Anlässe können ebenfalls Grundlage für ein Gehaltsgespräch sein: Du hast einen Neukunden gewonnen, herausfordernde Aufgaben übernommen, führst seit Neuestem Mitarbeiter oder trägst mit einen Idee zur Kostenersparnis bei.

Bereite dich gut vor

Sammle deine Argumente, die eine Gehaltserhöhung rechtfertigen. Überlege, welche Fragen und Einwände dein Chef einbringen könnte und formuliere deine Antworten dazu. Übe das Gespräch, sprich es laut, so werden sich deine Sätze im Gedächtnis einprägen. Dein Selbstvertrauen stärkst du, indem du dir deine Erfolge und positiven Rückmeldungen noch einmal vor Augen führst. Finde konkrete Beispiele für deinen Chef, bleibe nicht im Allgemeinen, nur so wirst du überzeugend sein.

 

Tritt selbstsicher auf

Halte Blickkontakt zu deinem Chef, hypnotisiere ihn jedoch nicht wie ein Kaninchen. Lass deine Augen immer wieder mal schweifen und kehre dann wieder zu ihm zurück. Vor allem, wenn du deine finanziellen Vorstellungen ins Spiel bringst. Sei freundlich, doch lächle nicht andauernd. Bewege deine Hände frei, unterstreiche deine Worte, doch vermeide auf jeden Fall Selbstberührungen. Spiel nicht mit deinen Haaren, deinem Schmuck. Überzeugend bist du, wenn alle Signale, die von dir ausgehen die gleiche Botschaft vermitteln: Körpersprache, Stimme, Sprache.

Mach klare Aussagen, verwende starke Formulierungen: „Es ist mir gelungen …“, „Mir geht die neue Aufgabe leicht von der Hand… „ Verwende keine Weichmacher wie eigentlich, es wäre schön, eventuell, ganz gut. Sie verwässern den guten Eindruck.

Sprich hörbar, in angemessenem Tempo. Viele Frauen neigen dazu, zu schnell zu sprechen. Das klingt dann ein bisschen nach „Ich will nur ganz schnell etwas sagen, bin nicht so wichtig.“ Mach nach einem Aussagesatz einen Punkt. Sobald du die Stimme hebst, klingt es wie eine Frage, was als Unsicherheit rüberkommt, obwohl du gar nichts fragen willst.

Wenn du nicht verstanden hast, was dein Chef meint oder du irritiert bist über eine Aussage, dann frag nach: „Sie haben eben gesagt… „Habe ich Sie richtig verstanden… „Wollen Sie damit sagen, dass ich Ihren Erwartungen nicht genüge?“

 

Äußere deine Vorstellungen konkret

Überleg dir genau, welche Gehaltserhöhung du anstrebst. Private Gründe wie eine höhere Miete oder eine größere Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsstelle spielen keine Rolle. Eine Gehaltserhöhung muss immer im Zusammenhang mit deiner beruflichen Leistung stehen. Bring nur deine eigene Arbeit in die Diskussion ein. Wenn ein Kollege mehr bekommt oder in deinen Augen weniger leistet, darf das kein Thema sein. Setze eine etwas höhere Summe an als du glaubst erreichen zu können, damit ein Spielraum für die Verhandlung bleibt. Eine Gehaltssteigerung um 10 – 20% mehr ist normal. Über Plattformen im Internet kannst du den Marktwert überprüfen.

Überlege dir vor dem Gespräch, welche Alternativen du anbieten könnest, für den Fall, dass dein Chef mit einer Gehaltserhöhung nicht einverstanden ist. Das könnte eine kürzere Arbeitszeit sein oder andere Formen der Zuwendung wie Fahrgeld, Zuschuss zu Essen oder Arbeitskleidung, eine Weiterbildung, oder ein Arbeitsplatz im Homeoffice. Je besser du vorbereitet bist, umso mehr kannst du erreichen.

 

Geh nicht ohne Ergebnis

Solltest es im ersten Anlauf nicht klappen, dann frage nach einem neuerlichen Termin für ein Gehaltsgespräch. Du kannst auch nachfragen, was in den Augen deines Vorgesetzten eine Gehaltserhöhung rechtfertigen würde. Solltest du aber auch nachmehrmaligen Versuchen immer wieder abgespeist werden, ist es Zeit, eine neue Stelle zu suchen. Sobald deine berufliche Leistung, dein Einsatz nicht mehr wertgeschätzt wird, wird deine Motivation in den Keller gehen. So lange darfst du nicht warten.

Eine Checkliste zur Vorbereitung eines Gehaltsgesprächs findest du hier auf meinem Blog selbstbewusstwerden.

Foto: analogicus pixabay

[wp-rss-aggregator]

Warum eine Coachinggruppe dich weiterbringt

Warum eine Coachinggruppe dich weiterbringt

Gruppencoaching?  Was bringt’s?

Als ich 2004 zum ersten Mal ein Gruppencoachings durchführte, dann vor allem deshalb, um auch Frauen, die nicht die Mittel für ein Einzelcoaching aufbringen konnten, eine Begleitung bei ihren beruflichen Plänen, Zielen und Problemen anbieten zu können. Doch bald schon stellte sich heraus, dass eine Gruppe weitaus mehr und ganz andere Vorteile mit sich bringt.

 

Die Vorteile der Coachinggruppe:

Schwarmwissen

Nicht nur ich als Coach, alle Gruppenmitglieder bringen sich ein. Sie haben Ideen, Kontakte, Informationen und Erfahrungen, die sie mit den anderen teilen und die weiterhelfen. Oft hatten sie selbst schon mit einer ähnlichen Situation zu tun, wie die von einer der Teilnehmerinnen beschriebenen, haben Lösungen ausprobiert und sind zum Erfolg gekommen. Das Brainstorming in der Gruppe hat großes Potenzial, das man alleine nicht erreichen könnte.

Erfahrungsaustausch

Frauen haben oft mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Wie wohltuend ist es für sie zu merken, dass sie damit nicht allein sind. Nicht selten geht ein Raunen durch die Runde, wenn eine Teilnehmerin über ihr Anliegen spricht und die anderen erkennen: „Dieses Thema ist auch meins.“  So z.B. Selbstmarketing, Nein sagen, berufliche Neuorientierung und Balance im Leben.

Netzwerken

Gruppencoachings enden. Das zeigt die Erfahrung. Manche Gruppen blieben über Jahre zusammen, in anderen entwickelten sich Freundschaften zu zweit oder dritt oder aus wieder anderen kristallisierte sich ein kreatives Netzwerk heraus, das die Mitglieder bei Bedarf „anzapfen“ durften.

Übungsfeld

Ist es das Thema einer Teilnehmerin, ein Gespräch vorzubereiten, von dem viel abhängt, erarbeiten wir in der Gruppe  gemeinsam Argumente und eine Strategie. Wenn sie ihr Vorgehen entschieden hat, kann sie das Gespräch in der Gruppe praktisch üben, das stärkt ihr Selbstvertrauen und ihre Sicherheit enorm.

Rückmeldung

Besonders  wenn es darum geht, Grenzen zu setzen, eigene Wünsche auszusprechen und Ziele zu benennen, sind Frauen oft zu zaghaft. Werden sie ermuntert, deutlicher zu werden, kommt es ihnen vor, als seien sie zu heftig. Wie ermutigend ist, aus der Runde zu hören, wie etwas ankommt und wie es noch überzeugender werden könnte. Und diese Form auch zu üben.

Verbindlichkeit

Jeder Termin endet mit der Frage: Was nimmst du dir bis zum nächsten Mal vor? Seine Ziele anderen zu kommunizieren, erhöht die Verbindlichkeit und die Bereitschaft, dranzubleiben. „Ich hätte diesen Schritt nicht gewagt, wenn ich heute Abend euch nicht hätte davon berichten wollen.“

Zu den Grundzügen einer Coachinggruppe:

6 Teilnehmerinnen, sechs Termine

Jede Teilnehmerin bringt ihr berufliches Thema ein: Ein Problem, das sie lösen will, ein Projekt, das zur Umsetzung drängt, ein Traum, den sie endlich verwirklichen möchte, eine Entscheidung, die ansteht, eine persönliche Weiterentwicklung, die einen Karriereschritt möglich macht. Bei den Treffen wird jeder Frau ein Zeitfenster eingeräumt, in dem sie der Gruppe ihr Anliegen, ihre Fragen und  ihren Fortschritt vorstellt und Antworten bekommt.

Du willst mehr darüber wissen? Dann schreib mir eine Mail oder rufe mich unverbindlich an. Setz dich unverbindlich auf die Warteliste und ich schreibe dir, wann es wieder losgeht. 🙂

 

Foto: Sabine Kunzer, Friedrichshafen
So gibst du richtig Feedback

So gibst du richtig Feedback

Lob und Kritik – So gibst du richtig Feedback

Feedback meint, einem anderen zu sagen, was uns an ihm, an seinem Verhalten gefällt oder nicht gefällt. Und es ist gut, wenn du einige Regeln einhältst, denn dann ist gewährleistet, dass die Kritik, den anderen nicht verletzt und natürlich auch, dass uns alles, was wir sagen, auf einen fruchtbaren Boden fällt, also konstruktiv zu einer Verbesserung. Mit Lob gibst du dem anderen Wertschätzung, es wird ihn motivieren.

 

Regeln für ein gutes Feedback

Lob kannst du immer im Beisein von anderen Menschen aussprechen. Kritik hingegen sollte immer unter vier Augen geschehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kritisierte zuhört, wenn ihr alleine seid, ist sehr viel größer. Und außerdem glaube nicht, dass es nicht auf dich zurückfällt, wenn du einen Menschen im Beisein anderer abkanzelt. Du magst dich vielleicht im Moment groß fühlen, aber letztendlich macht  es einen schlechten Eindruck, wenn du zu diesem Mittel greifst. Also Lob gerne vor anderen, Kritik unter vier Augen.

Sprich Kritik immer zeitnah aus, also möglichst bald, nachdem etwas passiert ist. Wenn du eine Woche oder noch länger wartest, ist es sehr wahrscheinlich, dass sowohl der Kritisierte als auch du sich nicht mehr genau an den Vorgang erinnern. Es wird dann mehr diskutiert, ob der Sachverhalt so war oder nicht und nicht, ob es so in Ordnung war oder nicht.

Das Nächste: Beschreibe, was du gesehen oder gehört hast, bewerte nicht. Sag nicht: „Sie sind unpünktlich“ … „Du bist unfähig.“ … „Auf dich kann man sich nicht verlassen.“ Das sind pauschale Äußerungen, die gar nichts dazu beitragen, dass es in Zukunft besser wird. Doch das Ziel von Kritik soll ja sein, dass wir eine Veränderung erreichen, auf die wir uns beide einigen können.

Sag also nur, was du siehst und was du gehört hast. „Also mir ist aufgefallen, dass die Briefe, die gestern hätten zur Post gehen sollen, noch auf Ihrem Schreibtisch liegen.“ Oder „Mir ist aufgefallen, dass Sie sich gestern im Brainstorming, als es um einen neuen Vorschlag ging, ganz zurückgehalten haben.“ Oder: „Ich habe dich gestern gebeten, den Müll rauszubringen. Er steht immer noch da.“

In einem nächsten Schritt können wir den anderen auffordern, mit zu überlegen, wie der Fehler in Zukunft vermieden werden könnte.  „Wie könntest du dich besser daran erinnern?“  „Wie könntest du verhindern, dass das nicht mehr passiert?“ Beide können Vorschläge machen und dann eine Vereinbarung treffen, wie es in Zukunft aussehen soll.

 

Vorsicht bei fremden Kritikpunkten

Bitte sprich nur das an, was du selbst gesehen und gehört hast und lass dich nicht vor den Karren von anderen spannen. Mach dich nicht zum Sprachrohr für deren Kritik. Oft passiert es, gerade in einem Team, dass bestimmte Personen immer wieder davon hören, was alles nicht läuft. Sie übernehmen dann die Verantwortung und gehen zum Vorgesetzten, um darüber zu berichten. In guter Absicht: Einer muss es doch sagen. Und das ist höchst gefährlich. Denn in dem Augenblick, in dem man es ausspricht, ziehen sich die anderen, die ursprünglich die Kritik geäußert haben, zurück. „So schlimm ist es eigentlich gar nicht.“ Du aber, die du das zum Thema gemacht hast, bleibst im Regen stehen. Du bist der Buhmann, die Buhfrau. Also erwähne nur das, was du selbst gesehen und gehört hast.

Sowohl im Arbeitsleben wie im Privatleben ist wichtig und für gute Beziehungen unabdingbar, dass wir nicht nur Kritik aussprechen. Wie schnell sind wir dabei, etwas zu sagen, was uns nicht gefällt. Und wie sehr halten wir uns zurück auszusprechen, womit wir zufrieden sind oder was uns gefällt. Also prüfe selbst. Wie oft betonst du etwas, was positiv ist, was gut läuft? Das Tolle ist ja eigentlich, dass es den Menschen sehr viel mehr anspornt, weiterzumachen, wenn man ihm sagt, was er gut gemacht hat und nicht, was er noch besser machen sollte.

Also zu mindestens sollten sich Lob und Kritik die Waage halten.

 

Eine kleine Übung zum Schluss

Zum Schluss möchte ich dir noch eine kleine Übung geben, die hilft, die Beziehungen im Arbeitsleben, im Team wie auch in der Familie zu verbessern. Es ist kleine Übung, die man immer wieder einmal machen kann. Auch wenn nichts Spezielles vorgefallen ist, sondern nur, weil man sich wieder mal verständigen möchte.

Diese Übung in drei Runden, in denen wir uns gegenseitig Feedback geben: Erste Runde: „Das solltest du auf jeden Fall beibehalten. Das heißt, es gefällt mir. Es ist schön.“ Zweite Runde: „Das solltest du auf jeden Fall mehr tun. Das ist steigerungsfähig und dann ist es noch besser.“ Und dritte Runde: „Das solltest du weniger machen. Also das ist etwas, was mich stört.“

Drei kleine Runden, die zur Klarheit beitragen, zum gegenseitigen Feedback im Positiven wie auch im Negativen, wie du so willst und die helfen, Beziehungen zu verbessern und Klima zu stärken. Und das ist ja letztendlich das Ziel von Kritik und von Feedback schlechthin, dass wir erreichen, dass es besser wird und dass wir das Gute erhalten.

Foto: Peter Altmann Pixabay